| Tumoren der Haut | ||||||||
| Synonym | Definition | Prädilektionsstellen | Epideminologie | Patho | Histo | Klinik | Prognose | |
| Ektodermale Nävi & gutartige Neoplasien | ||||||||
| Pigmentzellnävi | gutartige Ansammlung von Nävus- zellen oder Melanozyten | |||||||
| Nävuszellnävus | Leberflecken, Muttermale | umschriebene nestförmige Ansammlungen von Nävuszellen in der Haut | Haut (ganzes Integument) & Schleimhaut | erhebliche altersabhängige Variation | in Nestern angeordnete Melanozyten (stammen von der Neuralleiste ab); zunehmendes Wachstum führt zu Elevation über das Hautniveau | 3 Typen: Junktionsnävus, Compoundnävus, dermaler Nävus | 20% aller Melanome entwickeln sich aus einen Nävuszellnävus | |
| Junktionsnävus | intraepidermale Lage | scharf begrenzt; rund bis oval; mm bis 2 cm; gleichmägig gefärbt: hell - dunkelbraun od. schwarz; erhaltenes Hautoberflächen- relief; durch intraepidermale Lage flach od. leicht erhaben | ||||||
| Compoundnävus | Zellen liegen in Nestern od. Strängen; dermoepidermale od. dermale Lage | Papel; scharf begrenzt; rund bis oval; bis 1cm; hell- bis dunkelbraun od. rötlich; oft dunkler od. rötlicher randsaum; Oberfläche glatt, papillomatös, gefurcht; gelegentlich zentrale Haare | ||||||
| dermaler Nävus | total dermale Lage | glatte, halbkugelige Papel/ Knoten od. papillomatöse/gestielte Läsionen; hautfarben (nur wenig pigmentiert) | ||||||
| Dysplastischer Nävus | Clark-Nävus | hereditär/ nicht hereditär; wenn Auftreten in großer Zahl: dysplast, Nävussyndrom (hohe Melanomentwicklung) | Compound-NZN mit zellulären Atypien & unregelmäßigem Aufbau | bizzar geformt; größer als 6mm; dunkel pigmentiert od. zweifarbig; flach mit zentraler Erhebung | erhöhte Wahrscheinlichkeit zur malignen Entartung (Melanom): desh. Exzision od. ständige Kontrolle | |||
| benignes juveniles Melanom | Spitz-Nävus | Kindes- oder Jugendalter; erinnert histolog. an ein Melanom, ist klinisch jedoch gutartig | Gesicht; Kapitillium (Haupthaar), Nacken, Beine | 1. - 2. Lebensdekade; fast nur Weiße | schnelles Wachstum über Wochen od. Monate, dann Stillstand | symmetrisch aufgebauter, scharf begrenzter Compound-NZN mit Zellpolymorphie, Mitosen & spindelförm Zellen; mit zunehmender Tiefe zeigen die Nester Reifung (Zellen werden kleiner): DD malign. M.; Kamino-Bodies | kuppelförm. Knoten; elastisch bis derb; 0,5 - 1cm; glatte Oberfläche; homogene Färbung; rosafarben, rötl.-braun bis dunkler | anfänglich schnelles Wachstum, dann Stillstand über Jahr; keine maligne Entartung |
| melanozytäre Nävi | normale Anzahl von Melanozyten, aber erhöhte Aktivität derselben oder Aggregatbildung im Korium | |||||||
| Café-au-lait-Flecke | bevorzugt am Stamm | verstärkte Aktivität epidermaler Melanozyten | große, ovale, grau-bräunliche Flecken (Milchkaffeefarben) | mehr als fünf dieser Flecken = V.a. neuro-fibromatosis generalisata (v. Recklinghausen) | ||||
| Nävus spilus | Fleckenmal | Café-au-lait-Fleck mit eingestreuten junktionalen NZN od. Compound-NZN | isoliertes Auftreten an Rumpf od. Extremitäten | seit Geburt oder im Kindesalter hinzukommend | seit Geburt oder im Kindesalter hinzukommend; hellbraune makulae mit später hinzukommenden kleinfleckigen dunkelbraunen Hyperpigmentierungen | Verlängerung der Reteleisten; Melanozytenhyperplasie in Basalzellschicht; vermehrte Melaninansammlung in Melano- & Keratinozyten; kleine NZN-Nester | Makulae; scharf begrenzt; milchkaffefarben; bis zu 10cm; Pigmenteinsprengungen | gutartig; nur selten Entartung der dunkel-pigmentierten Anteile |
| Becker-Nävus | Café-au-lait-Fleck | Schulter | meist bei jungen Männern, in der Adoleszenz entstehend | großflächiger, behaarter Café-au-lait-Fleck | ||||
| Lentigo simplex | Vermehrung einzeln liegender Melanozyten im Stratum basale der Epidermis | Makel; hell- bis dunkelbraun; linsengroß | ||||||
| Naevus coeruleus | Blauer Nävus | umschriebene Ansammlung stark pigmentbildender Melanozyten im Korium | Haut & Schleimhaut; insbes: behaarter Kopf, sakral, Hand- & Fußrücken | meist erworben; Kindheit, junge Erwachsenen; insbes. dunkle Rassen; Gynäkotropie | bestehen aus Melanozyten, die während ihrer Wanderung von der Neuralleiste zur Epidermis in der Dermis liegengeblieben sind | in der Dermis liegen- gebliebene melaninbeladene Melanozyten | 4 Typen: häufigster ist einfacher blauer Nävus: scharf begrenzt; kuppelförmig; Papel od. Knoten.; blau, blau-grau, blau-schwarz (Tyndall-Phänomen); 0,5 bis 1 cm; meist solitär; | meistens eher gutartig, aber auch lokal aggressives oder sogar bösartiges Wachstum mgl. |
| Navus sebaceus | Talgdrüsennervus | angeborene umschriebene Vermehrung von Talgdrüsenläppchen und Andnexstrukturen | behaarter Kopf | papillomatöser Plaque; hautfarben bis gelblich; weich; unbehaart | 30 % maligne Entartung (Basaliom): des h. Exzision | |||
| Verruca seborrhoica | Alterswarze | benigner epithelialer Tumor des mittleren und späten Erwachsenenalters | ausschließliches Vorkommen an behaarter Haut | praktisch bei jedem Menschen über 50 | idiopathisch (kein Virusinfekt!); vermutlich Enstehung aus Haarfollikelzellen | sechs Typen; Hyperkeratose der Oberfläche, Pseudohornzysten im Tumor; Papillomatose, Akanthose | gelblich, grau-braun bis schwarz; unregelmäßig geformt, aber scharf begrenzt; exophytisch wachsend; warzenartige Oberfläche; weiche Konsistenz; Typen: flach, knotig, gestielt | gutartig; eventuell mechanische Irritationen |
| Keratoakanthom | gutartiger, schnellwachsender Tumor, ausgehend vom oberen Anteil der Haarfollikel | (Pseudokarzinom); auf unveränderter, meist lichtexponierter Haut plötzliches Entstehen eines hautfarbenen Tumors; 1-3 cm; zentraler Hornpfropf | symmetrischer Aufbau; epidermale Randlippen; zentraler Hornpfropf; atypische Keratinozyten im Randbereich | meist spontane Rückbildung | ||||
| Hidradenome | Syringome | gutartige, nervusähnliche Tumoren, die Strukturen vom ekkrinenSchweißdrüsen zeigen | Unterlid; | gynäkotrop; Anzahl steigt mit zunehmenden Alter | Knötchen; reiskorngroß; asymptomatisch; hautfarben | |||
| mesodermale Nävi, Hyperplasien & gutartige Neoplasien | ||||||||
| Naevus flammeus | Feuermal | umschriebene, meist angeborene, nävusartige Gefäßfehlbildung aus dilatierten Kapillaren | häufig angeboren; od. in früher Kindheit | dauernd erweiterte Kapillaren inf. lokalem Gefäßrezeptormangel (der eine Konstriktion verhindert); keine Abnormalitäten, keine endothelialen Proliferationen, eigentl. kein echtes Hämangiom | Makulae; hell- bis dunkelrot (Farbintensität von äußeren Einflüssen abhängig); umschrieben; oft bizarr geformt; unterschiedlich groß | |||
| symmetrisch medianer N.f. | Storchenbiß | Nacken | keine assoziierten Syndrome | 80% Spontanremiss. während der ersten LM bzw. LJ: desh. Spontanverlauf abwarten | ||||
| asymmetrisch lateraler N.f. | Gesicht (Ausbreitungsgebiet 1. od. 2. Trigeminusast); Extremität | oft Teilsymptom von Phakomatosen: Sturge-Weber-Krabbe, Von Hippel-Lindau, Klippel-Trénaunay | dunkeln im Alter oft nach; knotige Veränderung mgl.; keine Spontanremiss. | |||||
| kavernöses Hämangiom | Blutschwamm | frühkindlich auftretende od. angeborene erhabene bis faustgruße tumoröse Gefäßneubildungen | Kopf: insbes. Gesicht; Stamm, Extremitäten; Schleimhaut (Makroglossie, Makrocheilie) | Neugeborene od. Kinder | herdförmige Proliferation von Kapillaren, deren Endothel- zellen embryonalen Charakter haben | große kutan/ subkutan leigende, mit Blut gefüllte und von Endothel- & z.T. auch Muskelzellen begrenzte Gefäßhohlräume | weiche, schwammart. Tumoren; einzeln od. multipel; cm bis faustgroß; je nach Lok. rot (kutan) od. blaurot (subkutan) | schnelles Wachstum in ersten LM., dann plötzl. Stillstand; fast immer Spontanregress. bis z. 6. LJ.; KO: Ulcerationen, Blutungen, etc. |
| Naevus araneus | Spider-Naevus | erworbene Gefäßneubildung mit zentral dilat. Arteriole & sternförm. abgehenden Ästen | bei Pat. mit CREST-Syndrom od. Hepatopathien: exanthematisch am Oberkörper & im Gesicht (bleibend) | gynäkotrop | idiopath.; gehäuftes Auftreten bei CREST-Syndr., Lebererkrank., Kontrazept.; eruptiv während der Schwangerschaft; chron. UV- & Steroidabusus; nach Rö-Behandlung | stecknadelkopfgroße zentrale Papeln mit radiären Teleangiektasien, die mit dem Glasspatel wegdrückbar sind | harmlos; keine Spontanrückbildung | |
| Angioma senile | Roter Altersfleck | meist eruptiv auftretende, stecknadelkopfgr. rötliche Tumoren aus neugebildeten Kapillaren | meist Stamm | ab 30. LJ. (+ höheres Alter) | idiopath.; neugebildete Kapillaren im subpapillären Gefäßplexus der Dermis | zunächst rubinrot & stecknadelkopfgr., später tiefrot bis lilafarb. linsengr. Papeln | harmlos; keine Spontanrückbildung | |
| Granuloma pyogenicum | posttraumatisch ent- stehendes blutgefäßreiches Granulationsgewebe | Finger, Gesicht; bei Schwangeren häufig Mundhöhle | während, nach Schwangerschaft; selten bei Kindern | idiopathisch; oft Trauma vorausgehend; eruptive Gefäßneubildung | Tumor; meist pilzförm; rötl.-livide bis bau-schwärzl.; blutet leicht; krustös bedeckt; schnelles Wachstum | Spontanheilung mgl.; oft Satellitenläs. nach manipulation oder Exzision; Rezidive nach Exzision | ||
| Fibrome | reaktive, umschriebene Fibroblasten-/ Kollagenver- mehrung | |||||||
| weiches Fibrom | periorbital, zervikal, axillär, submammär, inguinal | 80% ältere Menschen, aber auch junge Erwachsene | idiopath.; fokale Ausstülpung von Korium & Epidermis | lockeres gefäßreiches Bindegewebe; umgeben von normaler Epidermis; elast. Fasern & Hautanhangs- gebilde fehlen | Papel/ Nodulus; oft gestielt; weich; hautfarben; Größe unterschiedlich | gut, häufig spontaner Rückgang | ||
| Dermatofibrom | hartes Fibrom | untere Extremität | reaktive Fibroblasen-/ Histio- zytenproliferation nach Mikrotrauma (Insektenstich) | dermale Ansammlung von Spindelzellen & Histiozyten inmitten kollagener Fasern; darüberliegende Epidermis akanthotisch verbreitert | Tumor; halbkugelig; derb; hautfarben bis gelbbraun, graublau; schein wie eine Linse in die Haut eingelassen | gut, aber sehr selten Spontanregress. | ||
| Lipom | Fettgewebsgeschwulst | gutartige, umschriebene Proliferation des subkutanen Fettgewebes | Extremitäten, Rücken, Kopf (prinzipiell alle Körperstellen) | Erwachsene | idiopathisch; Proliferation des subkutanen reifen Fettgewebes; Auftreten von multiplen Lipomen bei Systemerkrankungen (z.B. Neurofibromatose) | bindegewebig eingekapselte Läppchen aus reifem Fettgewebe | Tumor; weich od. prall-elast.; hautfarben; flach erhaben; meist asympt., selten schmerzhaft; besser Tasbar asl sichtbar; gut Ver- schieblichkeit auf der Faszie; | gut, keine Spontanremiss. |
| hypertrophe Narbe | überschießende Bindegwebsproliferation nach Hautverletzung | Sternum & Schulterbereich; begrenzt auf den Bereich der Schädigung | idiopath.; überschieß. Bindegewebsproliferat. | anfänglich braun-rot, verblassen später; manchmal Juckreiz (od. bei Keloiden auch Schmerzen) | ||||
| Keloid | Sternum & Schulterbereich; greift auf umliegendes Gewebe über | genetische Prädispo.; Kinder & junge Erwachsene | dicht gepackte große unstrukturierte Kollagen- fasern in der Dermis | |||||
| sonstige gutartige Geschwülste & Zysten | ||||||||
| Mastozytosen | umschriebene Mastzellan- sammlungen in der Haut oder zus. auch in inneren Organen | Haut, Knochenmark, Leber, Milz, GIT, LK, peripheres Blut | ||||||
| kutane Mastozytosen | ||||||||
| solitäres Mastozytom | Mastzellnävus | umschriebene kutane Ansammlung von unreifen Mastzellen | keine Prädilektionsstellen | idiopath.; Histaminfreisetzung aus Mastzellen (versch. Stimuli) führt zu urtikariellen Ödem mit nachfolg. revers. Hyperpigmentierung durch aktivierte Melanozyten | dichtes umschriebenes Mastzellinfiltrat in der oberen Dermis | rotbraune Knoten; Darier- Zeichen: urtikarielles Anschwellen durch Reiben; keine Allgem.sympt.; kein Befall innerer Organe | Spontanremiss. | |
| Urticaria pigmentosa | auf die Haut beschränkte fakultativ system. Mastozytose | Stamm, prox. Extremitäten | Säuglinge ab dem &. Monat | solitäres Mastozytom | perivaskuläre Mastzell- infiltrate in der oberen Dermis | kleine Flecken/ Papeln; gelblich-braun; pos. Darier-Zeichen; urtikarieller dermographismus; Juckreiz; evtl. kardiovask. Symptome durch Histaminfreisetzung (Blutdruckabfall, Schwindel, Tachyk., Kopfschmerz) | meist Regress. bis zur Pubertät | |
| Systemische Mastozytose | Mastzellenansammlungen in inneren Organen | Leber, Milz, KM, etc. | ||||||
| Maligne Mastozytose | sytem. Mastozytose mit im peripheren Blut zirkul. atyp. Mastzellen (Mastzell- leukämie) | zus. peripheres Blut | ||||||
| Milium | Hautgries; Grießkorn | epidermale Hornzyste ohne Krankheitswert | Gesicht: Periorbitalregion, Wangen, Schläfen | junge Erwachsene; androtrop | prim. M.:keratinisierende, benigne Tumoren (spontane Entw. aus Vellushaarfollikeln od. Schweißdrüsenaus- führungsgängen); sek. M.: Retentionszysten (posttraumatisch aus versprengtem Epithel) | Hornzysten | Papeln; feste Konsistenz; stecknadelkopfgr.; hautfarben bis weiß | |
| Atherom | Grützbeutel; Talgzyste | Retentionszyste eines Haarfollikels/ einer Talgdrüse mit Ausführungsgang zur Epidermis | 90% behaarter Kopf; dann Rumpf | subkutaner Tumor; halbkugelig; rund; elastisch; bis mehrere cm durchmessend; meist Verlust der darüberliegenden Anhangsgebilde | Rezidivgefahr: Exstirpation der Zyste | |||
| obligate Präkanzerosen | ||||||||
| Keratosis actinica | Keratosis solaris | durch UV-Licht induziertes intraepidermales Karzinom: obligate Präkanzerose | chron. lichtexpos. Stellen (niemals auf gesunder Haut): Gesicht, Ohren, unbehaarter Kopf, Handrücken, UA-Streckseiten | lichtexpon. hellhäut. Menschen | UV-induzierte Änderung des genet. Mat. der Epidermis; führt zu Zellatypien (CIS); Latenz 10-20 J. | ausgeprägte Hyperkeratose: Wechsel von Ortho- & Para- keratose; solare Elastose in der Umgebung | Fleck; rot; rund bis unregelmäß. begrenz; von Teleangiekatsien durchzogen; Blutung nach leichtem Trauma | langsames Wachstum; maligne Transformat. mgl. (20% Entwicklung eines spinozell. Ca) |
| M. Bowen | UV- od. chem.-induz. Carcinoma in situ mit gehäufter Koinzidenz von visceralen Ca. | keine Prädilektionsstellen | chron. UV-Exposition; chron. Aresenbelastung | intraepidermales Karzinom (bei Durchbruch durch die Basalmembran = Bowen- Karzinom = Spinaliom auf M. Bowen) | akanthot. Epidermis mit Hyperparakeratose; Verlust der Zellpolaritt; atyp. & Pleomorphe Keratinozyten; vielkernige Riesenzellen; Dyskeratosen; Einzelzellver- hornung | rundl. Läsion; scharf begrenzt; braun-rötl.; variable Schuppung, Krustung od. samtige Oberfläche; kann Psoriasis- od. Exzemherd immitieren! M. Bowen an Glans penis = Erythroplasie Queyrat | hohes Risiko maligner Entartung mit Metastas.; hohe Inzidenz viszeraler Karzinome (Lunge, GIT, UGT) | |
| Erythroplasie Queyrat | M. Bowen auf Übergangsschleimhäuten | scharf begrenzte Herde; rötl.; samtart. Oberfläche | ||||||
| Cornu cutaneum | Hauthorn | zugrundeliegende Haut- krankh.: meist Keratosis actinica; selten M. Bowen od. stark verhorn. Spinaliom | nur klein. Diag.: hornart. keratot. Tumor | |||||
| Leukoplakie | umschriebene dysplast. Epithelveränderung an Schleim- & Übergangs- schleimhäuten | Wange-/ Lippenschleimhaut; Zunge; harter Gaumen; Genitalschleimhaut | androtrop | idiopath. od. durch chron. Reize (Tabakrauch, Hitze, Zahnprotesen) | weiße Farbe entsteht durch Hydratation des Stratum corneum; hyper-/ parakeratot. Verdickung des Stratum corneum; Akanthose; chron. entzündl. Infiltrat | scharf begrenzte, zunächst flache, weißliche, nicht abstreifbare Herde der Schleimhaut; nach Weglassen der Noxe ist spontane Rückbild. mgl.; wird die Leukoplakie erhaben & verrucös = Carcinoma i. s. | bei längerem Bestehen (nach Absetzen der Noxe) wahrscheinl. CIS, das in ein Spinaliom übergehen kann: Exzision; 96% der Leukoplakien an der Wangenschleimhaut sind benigne | |
| Lentigo maligna | Melanosis circumscripta praeblasomatosa | Carcinoma in situ der epidermalen Melanozyten (melanoma in situ): oblogate Präkanzerose | chron. lichtexpo. Haut; fast immere Gesicht, inbes. Schläfen & Wangen; selten UA od. US | 6. bis 8. Lebensdekade; androtrop | durch UV-Strahlen provoz. Proliferation atyp. Melanozyten in der Basal- zone | Makel; unscharf begrenz; bizarr geformt; unregelmäß bräunlich bis schwarz pigment.; sehr langsames Wachstum; entstehen erhabene Anteile = Lentigo- maligna-Melanom | sehr langsames wachstum; in 30-50% Übergang inMelanom; lokale Exzision ausreichend | |
| fakultative Präkanzerosen | ||||||||
| straffe Narben, bes. Verbrennungsnarben | ||||||||
| straffe Atrophien, bes. nach Lupus vulgaris | ||||||||
| Crautosis vulvae/ penis (= Lichen sclerosus im Genitalbereich) | ||||||||
| Röntgenoderm | ||||||||
| Ulcus cruris venosum | ||||||||
| Lichen ruber erosivus mucosae | ||||||||
| maligne Tumoren | ||||||||
| Basaliom | Basalzellenkarzinom | von den Basalzellen ausgehender epithelialer Tumor mit lokal invasiv- destruierendem Wachstum, aber keiner Metastasierungspotenz (semimaligne) | chron. lichtexpo. Stellen: solitäre Basaliome: Gesicht (Stirn, Nase); multiple Basaliome: Stamm | meist bei älteren Menschen mit langer Sonnenexpo; seltene angeb. Formen und Beginn in der Pubertät | chron. UV-Expo; Arsenbelastung; Rö-Strahlen; chem. Belastung; Narben & chron. Hautverletzungen; genet. Faktoren | von der Unterseite der Epidermis aussprossende Basalzellstränge; Palisadenstellung der äußeren Zellreihe; variable lympho-histiozytäre Ent- zündungsreaktionen | relativ langsames Wachstum; Unterteilung in mehrere Typen (s.u.) | Th: großzügige Exzision (Rezidivgefahr), sonst Bestrahlung |
| knotiges, solides Basaliom | behaarter Kopf; Gesicht | halbkugelige, hautfarbene Knoten; perlschnurartiger Papelsaum am Rand & einzelne Teleangiektasien; gelegentl. zentrale Ulzeration mit Blutkruste bedeckt; starke Pigmenteinlagerung mgl. | ||||||
| oberflächliches Basaliom | Rumpfhautbasaliom | Arsenanamnese | flache Herde; rötlich-braune; leicht schuppend; perl- schnurartiger Randsaum; meist multipel am Rumpf lokalisert | |||||
| Ulcus basalioma rhodens | Basalzellkarzinome am behaarten Kopf oder im Gesicht neigen zu Ulzerationen | plaqueförm. ulzerierter Tumor; im Randbereich meist perlschnurartige Papeln | ||||||
| Ulcus basalioma terebrans | bevorzugt zentrale Gesichtspartien | in tiefliegende Gewebe einwachsendes und diese zerstörendes Basaliom | oft Exitus lethalis durch Zerstörung tiefliegender Strukturen (arrodierte Gefäße, Knochen): daher meist inoperapel & infauste prognose; keine Metastasierung | |||||
| sklerosierendes Basaliom | Nase, Stirn, Wangen | hautfarbene, leicht einge- sunkene indurierte Herde (an Narben erinnernd); Teleangiekatsien & perschnurart. Randsaum fehlen meist!!! | Ausdehnung reicht meist weiter, als makroskop. vermutet: schlecht operabel | |||||
| Nävobasaliomatose | Basalzellnävussyndrom | autosom.-dom. verebtes Syndrom mit Auftreten multipler Basaliome bereits im jungen Erwachsenenalter | ||||||
| Spinaliom | spinozelluläres Karzinom; Stachelzellkarzinom | maligner Tumer der Haut & Schleimhaut mit schnellem, lokal infiltrierendem Wachstum & Metastasierungstendenz | häufigster maligner Tumor im Bereich der Schleimhäte und Übergangsschleimhäute: Unterlippe, Zunge, Peni, Vulva | 6. - 8. Dezennium; androtrop | chron. Uv-Bestrahlung; Rö- Bestrahlunh; chron. Entzündungen der Haut; Arsen-, Tabak-, Teer-, Rußexposition | ungeordnet aufgebaute Epidermis mit Tumorzellsträngen, die bis ins Korium reichen; eingebettete Hornperlen; Zell- & Kernatypien; viele Mitosen | entwickeln sich fast immer auf vorgeschädigter Haut; feste (steinharte), schmerzlose, hautfarbene bis rötliche Plaques/ Knoten; zentrale Schuppung; krustenbedeckt oder ulzeriert | abh. von Lok.: Th: großzügige Exzision; Bestrahlunh; evtl. Chemo |
| Malignes Melanom | bösartige Neubildung der melanozyten mit zunächst melanozytärer Proliferation in der Epidermis, später Ausbreitung in die Dermis, von wo eine Metastasierung ausgehen kann | 3. - 7. Dezennium; gynäkotrop | genet. Dispo; UV-Belastung;30% entstehen im Bereich eines NZN; 50% Neuentstehung auf unveränderter Haut; 20% entstehen aus der Lentigo maligna; (Prozentzahlen variieren) | Warnsymptome: unregelmäß. Form; unterschiedl. Pigment. in einem Fleck; unscharfe, verwaschene Abgrenzung; Mindestgröße 6mm; plötzl. Wachstum eines vorh. Pigmentmals; Änderung in der Pigmentierung; Neuentstehen eines Pigmentmals nach 35. LJ; leichte Verletzlichkeit oder Ulzeration eines Pigmentmals; Juckreiz im selben; 4 Typen: (s.u.) | ||||
| superfiziell spreitendes Melanom | invasiver melanozytärer maligner Tumor, dessen intraepitheliale Komponente mehr als 3 Reteleisten über den dermalen Tumoranteil hinausragt | Frauen: Unterschenkel; Männer: Rücken, Brust- bereich, Kopf, Hals | häufigstes Melanom | Entwicklung oft über Jahre; wächst lange Zeit horizontal: lange Anamnese | Makel; unregelmäß. pigment. & geformt; > 6mm; evtl. zungenart. Ausläufer oder rötl. depigmentierte Areale | |||
| noduläres Melanom | maligner melanozytärer Tumor mit initialer vertikaler wachstumsphase | entsteht überwiegend de novo; schnelles Wachstum: kurze Anamnese | brauner bis tiefschwarzer, glatter, halbkugeliger Tumor; Blutungsneigung; blutig-krustös od. ulzeriert | schlechteste Prognose von allen Melanomen | ||||
| Lentigo-maligna-Melanom | aus einer Lentigo maligna entstehendes invasives Melanom | s. Lentigo maligna | entsteht auf einer Lentigo maligna (die ausschließlich horizontal wächst); der Tumor wächst dann vertikal | große unregelmäßig pigmentierte, geformte & begrenzte Makel, mit erhabenen teilen (vertikales Tumorwachstum) | ||||
| akrolentiginöses Melanom | akral od. an den Schleim- od. Übergangsschleimhäuten lok. Melanom mit anfangs lentiginösem Erscheinungsbild | palmar, plantar, para- und subungual; orale & genitale SH | bei Weißen selten, bei Dunkelhäut. am häufigsten | ähnlich der Lentigo maligna, wächst aber wesentlich schneller & aggressiver | unregelmäß. geformte & pigmentierte Makel mit papulösen Anteilen; Blutungsneigung; evtl. Nagelverlust | |||